Am
06.07. ab 18 Uhr wird der Entwurf im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauamt
(Lübecker Str. 17) ausführlich vorgestellt (es ist ein früher TOP, daher
rechtzeitig kommen - und man kann bald wieder gehen!)!
Gerade das Anfangskapitel mit der Analyse des Ist-Zustandes und der enormen Vorteile, die eine gelungene Radverkehrsförderung für alle hat, ist sehr fein.
Spannend sind natürlich auch die Vorschläge, die das Radverkehrsbüro unterbreitet.
Die Vorsitzenden des Mobilitätsbeirates haben allerdings auch ein paar Punkte zu bedenken gegeben, zu denen uns deine Meinung sehr interessieren würde.
Daher hier das wichtigste:
>>
Gerade das Anfangskapitel mit der Analyse des Ist-Zustandes und der enormen Vorteile, die eine gelungene Radverkehrsförderung für alle hat, ist sehr fein.
Spannend sind natürlich auch die Vorschläge, die das Radverkehrsbüro unterbreitet.
Die Vorsitzenden des Mobilitätsbeirates haben allerdings auch ein paar Punkte zu bedenken gegeben, zu denen uns deine Meinung sehr interessieren würde.
Daher hier das wichtigste:
>>
... Die Analyse der Schwächen und der Potentiale des
Radverkehrs in Eutin wie auch die meisten vorgeschlagenen Maßnahmen
finden unsere Zustimmung. Sehr bedeutsam ist der Punkt, dass erstmals
und dann regelmäßig der tatsächliche Radverkehrsanteil in Eutin gemessen
werden sollte, um einen Verlauf dokumentieren und Maßnahmen evaluieren
zu können.
Besonders der Ansatz, die Radverkehrsinfrastruktur für alle ("von 8 bis 80 - und darüber hinaus") attraktiv zu gestalten und damit den Radverkehrsanteil zu erhöhen, ist uns wichtig.
Deshalb sollten wir bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen stets im Kopf behalten, dass sie auch tatsächlich die langsameren, schwächeren und sicherheitsbewussten (potentiellen) Radfahrer ansprechen.
Eines der Ergebnisse des letzten ADFC-Fahrradklimatests bestätigt erste Forschungsergebnisse zu folgendem Thema, die erst in allerjüngster Zeit erhoben wurden:
73% der Befragten haben angegeben, dass es ihnen wichtig oder sehr wichtig ist, beim Radfahren getrennt vom Autoverkehr unterwegs zu sein; nur 7 % ist dies unwichtig. Wohlgemerkt, am Klimatest haben zu 93% Menschen teilgenommen, die täglich oder mindestens wöchentlich Rad fahren - die Zielgruppe der potentiellen Radler dürfte noch stärker auf Trennung vom Autoverkehr setzen.
Der stärkste Grund für diesen Wunsch ist unaufmerksames oder gar aggressives Fahrverhalten von Autofahrern. Erst die Gewissheit, dass physische Barrieren Autofahrer sicher fern halten, ermöglicht für die meisten entspanntes Radfahren.
Dies lässt unserer Ansicht nach zwei Schlussfolgerungen zu:
- Bei den "harten", infrastrukturellen Maßnahmen sollte der Wunsch nach räumlicher, physischer Abgrenzung vom KFZ-Verkehr Vorrang in den Überlegungen haben, um tatsächlich eine Steigerung des Radverkehrsanteils erreichen zu können. Alle anderen Lösungen (in Richtung Fahrbahnradeln) müssen zwingend von Maßnahmen flankiert werden, die auch physisch einen erhöhten Schutz für Radfahrer spürbar machen.
Eine Wegnahme oder Aufhebung von bestehenden Hochbordradwegen, und sei es nur abschnittsweise zur Harmonisierung der Radverkehrsführung, dürfte auf Unverständnis und Widerstand stoßen (s.u.). Alternativ zum Radweg das Fahrbahnradeln zu ermöglichen, lässt dagegen den Mutigen die Option und ermöglicht damit allen das Radeln in unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
- Enorm wichtig sind "weiche" Maßnahmen, also eine Kommunikation, die zu einer Verhaltensoptimierung des verhaltensauffälligen Teils der Autofahrer führt. Wenn ein Klimaschwenk hin zu einem allgemeinen Bedürfnis nach dem Schutz "unserer Radler" vor "den aufdringlichen Autofahrern" erzeugt wird, ist viel für das Sicherheitsgefühl gewonnen.
Hier kann die Öffentlichkeitsarbeit seitens der Stadt wesentlich beitragen. Die erfolgreichen Aufrufe zur Nutzung von Rad und Fuß beim Aufstiegsspiel von Eutin 08 und dem Seeparkfest haben beeindruckend gezeigt, dass die Bürger gute Anregungen aufnehmen.
Dies führt zu einem Punkt im Gutachten, den wir dringend anmerken möchten, bevor es demnächst vorgestellt wird:
Die Riemannstraße wird für den Radverkehr als relative Erfolgsgeschichte zitiert. Dies trifft mit Sicherheit bei Stadtvertretern wie auch weiten Teilen der Bevölkerung auf völliges Unverständnis, aus den o. g. Gründen.
Tatsächlich berichten sogar schnelle Radfahrer mit Pedelecs immer wieder, dass sie hier auf der Fahrbahn bedrängt werden und sich überhaupt nicht wohl fühlen. Bisher ist hier auch kein Gewöhnungseffekt eingetreten, der Gehweg ist bei weitem die bevorzugte Strecke der meisten Radfahrer, in beide Richtungen.
Bevor hier nicht einige der zahlreichen Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung und dem Gutachten erfolgreich umgesetzt sind, setzt die bisherige Einschätzung das Gutachten somit in einen scharfen Widerspruch zur Absicht, die Bevölkerung zum Radfahren zu animieren.
Besonders der Ansatz, die Radverkehrsinfrastruktur für alle ("von 8 bis 80 - und darüber hinaus") attraktiv zu gestalten und damit den Radverkehrsanteil zu erhöhen, ist uns wichtig.
Deshalb sollten wir bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen stets im Kopf behalten, dass sie auch tatsächlich die langsameren, schwächeren und sicherheitsbewussten (potentiellen) Radfahrer ansprechen.
Eines der Ergebnisse des letzten ADFC-Fahrradklimatests bestätigt erste Forschungsergebnisse zu folgendem Thema, die erst in allerjüngster Zeit erhoben wurden:
73% der Befragten haben angegeben, dass es ihnen wichtig oder sehr wichtig ist, beim Radfahren getrennt vom Autoverkehr unterwegs zu sein; nur 7 % ist dies unwichtig. Wohlgemerkt, am Klimatest haben zu 93% Menschen teilgenommen, die täglich oder mindestens wöchentlich Rad fahren - die Zielgruppe der potentiellen Radler dürfte noch stärker auf Trennung vom Autoverkehr setzen.
Der stärkste Grund für diesen Wunsch ist unaufmerksames oder gar aggressives Fahrverhalten von Autofahrern. Erst die Gewissheit, dass physische Barrieren Autofahrer sicher fern halten, ermöglicht für die meisten entspanntes Radfahren.
Dies lässt unserer Ansicht nach zwei Schlussfolgerungen zu:
- Bei den "harten", infrastrukturellen Maßnahmen sollte der Wunsch nach räumlicher, physischer Abgrenzung vom KFZ-Verkehr Vorrang in den Überlegungen haben, um tatsächlich eine Steigerung des Radverkehrsanteils erreichen zu können. Alle anderen Lösungen (in Richtung Fahrbahnradeln) müssen zwingend von Maßnahmen flankiert werden, die auch physisch einen erhöhten Schutz für Radfahrer spürbar machen.
Eine Wegnahme oder Aufhebung von bestehenden Hochbordradwegen, und sei es nur abschnittsweise zur Harmonisierung der Radverkehrsführung, dürfte auf Unverständnis und Widerstand stoßen (s.u.). Alternativ zum Radweg das Fahrbahnradeln zu ermöglichen, lässt dagegen den Mutigen die Option und ermöglicht damit allen das Radeln in unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
- Enorm wichtig sind "weiche" Maßnahmen, also eine Kommunikation, die zu einer Verhaltensoptimierung des verhaltensauffälligen Teils der Autofahrer führt. Wenn ein Klimaschwenk hin zu einem allgemeinen Bedürfnis nach dem Schutz "unserer Radler" vor "den aufdringlichen Autofahrern" erzeugt wird, ist viel für das Sicherheitsgefühl gewonnen.
Hier kann die Öffentlichkeitsarbeit seitens der Stadt wesentlich beitragen. Die erfolgreichen Aufrufe zur Nutzung von Rad und Fuß beim Aufstiegsspiel von Eutin 08 und dem Seeparkfest haben beeindruckend gezeigt, dass die Bürger gute Anregungen aufnehmen.
Dies führt zu einem Punkt im Gutachten, den wir dringend anmerken möchten, bevor es demnächst vorgestellt wird:
Die Riemannstraße wird für den Radverkehr als relative Erfolgsgeschichte zitiert. Dies trifft mit Sicherheit bei Stadtvertretern wie auch weiten Teilen der Bevölkerung auf völliges Unverständnis, aus den o. g. Gründen.
Tatsächlich berichten sogar schnelle Radfahrer mit Pedelecs immer wieder, dass sie hier auf der Fahrbahn bedrängt werden und sich überhaupt nicht wohl fühlen. Bisher ist hier auch kein Gewöhnungseffekt eingetreten, der Gehweg ist bei weitem die bevorzugte Strecke der meisten Radfahrer, in beide Richtungen.
Bevor hier nicht einige der zahlreichen Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung und dem Gutachten erfolgreich umgesetzt sind, setzt die bisherige Einschätzung das Gutachten somit in einen scharfen Widerspruch zur Absicht, die Bevölkerung zum Radfahren zu animieren.
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Der geplante Ablauf nach der Sitzung am 06.07. ist so, dass der Mobilitätsbeirat bald noch einmal über das Gutachten als ganzes berät und es danach dann vom Ausschuss beschlossen wird. Daher sind wir dankbar für Kommentare und würden uns natürlich
freuen, wenn du am 06.07. Zeit fändest, bei der Präsentation dabei zu sein. Es stellt immerhin eine
Art Meilenstein dar für unsere mittlerweile fünfjährige Arbeit und soll
die Richtschnur sein für das, was in den nächsten Jahren geschieht...