Jannemobil - das jüngste Mitglied der Ini liegt hinten drin!

Jannemobil - das jüngste Mitglied der Ini liegt hinten drin!
Jannemobil - das jüngste Mitglied der Ini liegt hinten drin!

Dienstag, 28. Oktober 2014

Update: Veränderungen in Riemannstraße und Westtangente

oho - irgendwann in diesem Jahr wird es ernst...

Die letzte Änderung der STVO vor einigen Jahren bezüglich der sog. "Radwegebenutzungspflicht" wird auch in Eutin umgesetzt, und zwar zuerst in der Riemannstraße. Der Abschnitt stadteinwärts von Fissaubrück bis zum Kreisel glänzte bisher durch seinen linksseitig geführten Zweirichtungsrad- und Fußweg mit zwei Straßeneinmündungen, über 30 Grundstückszufahrten (runter - rauf - runter - rauf...) und unzählige Engstellen mit Bauminseln sowie häufig auch noch regelwidrig geparkten KFZ. Im Winter ist er unregelmäßig geräumt, und donnerstags stehen die Mülltonnen kreuz und quer... Dieser Weg war benutzungspflichtig, d.h. die alternative Benutzung der Fahrbahn war untersagt. Linksseitig geführte Radwege sind besonders gefahrenträchtig (6-12 x so gefahrenträchtig wie rechte Radwege), werden deshalb kaum noch gebaut und überhaupt nicht mehr finanziell gefördert.

Nun die Änderung:
Nach einer Anordnung der Straßenverkehrsbehörde des Kreises wird die Nutzung der Fahrbahn erlaubt, und stadtauswärts wird die Möglichkeit bestehen, nach Wahl auch weiterhin auf dem (in dieser Richtung rechtsseitigen) dann Fußweg mit Zusatzschild "Radfahrer frei" zu fahren. 
Stadteinwärts wird also, wer sich regelkonform verhält, auf der Fahrbahn fahren, stadtauswärts auf der Fahrbahn oder rechts daneben.
Spannend ist noch die Frage, ob, wie und wo man von Fissau aus kommend von der linken Seite auf die rechte Fahrbahnseite kommen soll - oder ob es gleich rechts losgehen kann. Das befindet sich noch in der Klärung, und bis dahin wird auch nichts geändert.

De facto ist seit mehreren Jahren eine Benutzungspflicht nur noch dort statthaft, wo eine besondere Gefährdung nachweisbar ist, etwa durch hohes KFZ-Tempo oder viel Schwerlastverkehr. Ansonsten sind Radfahrer als (gleichberechtigte!!) Fahrzeugführer zu betrachten... und nicht als beschleunigte Fußgänger. Damit gehören sie auch nicht auf Fuß- und Radwege, um an der nächsten Einmündung umgekachelt zu werden, sondern prinzipiell erstmal gut sichtbar auf die Fahrbahn. In vielen Orten sind schon fast alle Benutzungspflichten weggefallen - meist ersetzt durch "Fußweg mit Radfahrer frei", aber eben nicht linksseitig. Übrigens: Für Kinder bis 8 bzw. 10 Jahre gelten die alten Regelungen bezüglich Gehwegradeln unverändert weiter.


Und nun noch eine Nachricht für ortskundige Spezis und Fernradler: An der Westumgehung Höhe Nathenkuhl ist die Zwangsquerung der Landstraße auf jeden Fall etwas verbessert. Hinweisschilder machen auf den querenden Radverkehr aufmerksam, außerdem wird geklärt, ob nicht die Verkehrsinsel auf der Straßenmitte nachträglich doch vernünftig und massiv ausgeführt werden kann

Montag, 20. Oktober 2014

Car free day in Lettland

Hier der Link zu einem sehr netten Video aus Lettland zum "Car free Day" am 22.09. Darin sieht man auch die schicken Pseudo-Autos auf den Schultern der anzugtragenden Radfahrer in Aktion! 


http://cdn2.vox-cdn.com/thumbor/Rh5fk6eQLK-BzA9-qaA3zHuH9nI=/cdn2.vox-cdn.com/uploads/chorus_asset/file/2340178/R67Iwnau9AI.0.jpg

Samstag, 18. Oktober 2014

Radverkehrsführung an Baustellen - so doch nicht...!

Tiefbauarbeiten sind das Thema der nächsten Jahre in Eutin. Wir sind dafür, dass Radverkehrsverbindungen selbstverständlich ebenso aufrecht erhalten werden wie die Verbindungen für den KFZ-Verkehr.
Die Plöner Straße ist eine wichtige Schulradwegverbindung und ein Einkaufsweg, der einer halbwegs angemessenen Verkehrsführung sowieso nicht entspricht - durch eine überbreite Fahrbahn und einen schmalen, extrem schlecht gepflegten Radweg mit BenutzungsPFLICHT. Dort, zwischen Beuthiner Straße und Quisdorfer Straße, sieht man derzeit sehr bitter, wie schlecht manche Baufirmen in Eutin für die Fortführung des Radverkehrs sorgen - obwohl sie vorher eine genaue Aufstellung der geplanten Absperrungen, Überbrückungen und Umschilderungen bei der Ordnungsbehörde abgeben müssen und entsprechende Auflagen bekommen. Die Umsetzung wird auch bei größeren und längeren Maßnahmen aufgrund des Personalaufwandes leider nicht routinemäßig kontrolliert.

Wir haben diesen Zustand per Fotodokumentation angezeigt und haben netterweise das Anschreiben an die zuständige Firma auch erhalten. Direkt nach unserer Intervention ist das verantwortliche Büro präzise angewiesen worden, die Löcher zu schließen, den Dreck zu entfernen, genug Platz für Fußgänger zu schaffen und die Radwegbeschilderung abzudecken. Passiert war nach 7 Tagen: genau, nichts - was wir wiederum dokumentiert und mitgeteilt haben.

Unsere Kritikpunkte:

                              Geflickte Stellen sind unterirdisch schlecht ausgeführt.


Die Wege zwischen den Abschnitten der Baustelle sind total verdreckt und rutschig.





Abgestellte Baufahrzeuge versperren Durchgang und Durchfahrt, obwohl sie dauerhaft nicht in Benutzung sind und woanders sehr gut abgestellt werden könnten (siehe den Bagger mit der breiten Schaufel).







Die verbleibenden Wege entlang der Absperrungen sind extrem eng. Sollte das technisch nicht anders machbar sein, gibt es ein probates Mittel für die Fortführung des Radverkehrs:
Die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht, ggf. unter angemessener Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf der Fahrbahn.
Wie man sieht, ist hier die RADWEGEBENUTZUNGSPFLICHT ABER NICHT AUFGEHOBEN!! Wer hier mit dem Rad weiter will, muss einen halben Kilometer Slalom gehen / fahren, durch rutschigen Sand und Baudreck, und DARF DIE FAHRBAHN UNTER ANDROHUNG EINES ORDNUNGSGELDES NICHT NUTZEN!! 
(Frage: wer sollte hier wohl ein Ordnungsgeld zahlen...?)


Sollte dies ein Ausblick auf die kommenden Jahre sein, müssen wir uns dafür rüsten, sehr energisch für eine andere Perspektive zu sorgen. Die Ordnungsbehörde muss in den Stand versetzt werden, ihrer Sicherungspflicht nachzukommen sowie ein angemessenes Vorankommen aller Verkehrsträger zu gewährleisten - dabei wollen wir gerne helfen.
Wir werden daher
1. im Mobilitätsbeirat vorschlagen, wie in anderen fahrradfreundlichen Kommunen einen standardisierten Mängelberichtsbogen ins Netz zu stellen, damit die Ordnungsbehörde trotz Personalmangels die Übersicht behalten kann
2. uns dafür einsetzen, dass wie in anderen fahrradfreundlichen Kommunen ein/e Fahrradbeauftragte/r routinemäßig solche Baustellen abnimmt
3. allen Interessierten und Verantwortlichen die Broschüre "Radverkehrsführung an Baustellen" zur Verfügung stellen - je mehr Menschen wissen, wie es eigentlich gehört, umso besser...

Interesse? Beim nächsten Initreffen (siehe "Termine!") haben wir genug Exemplare mit schicken Bildern und so zur Hand - echt spannend, wie einfach und elegant das geht!

     UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE

Inzwischen hat sich die Situation beeindruckend verschlimmbessert: Die Radwegebenutzungspflicht ist aufgehoben, die Radfahrer nutzen die Fahrbahn und werden dort (wegen der sichtbar unmöglichen Umstände auf dem Radweg?) offenbar von Autolenkern akzeptiert. Möglich wurde dies durch folgende revolutionäre Maßnahme:

 
Aaaaber:
Der grobe Dreck auf dem Fußweg ist derselbe wie gehabt. Und an der Stelle, wo von der Fahrbahn aus kommend nun wieder der Radweg angesteuert werden muss, sieht es inzwischen so aus (vergleiche mit dem obersten Bild 2 Wochen zuvor...):



wow! Übertragen auf Autoverhältnisse, wäre das ein etwa halbmetertiefes Loch mit Feldsteinen drumrum - wie lange das wohl so bleiben dürfte...? Wir warten gespannt!


UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!

Der Sreifen ist frisch gemacht, und über dem Krater liegt eine Stahlplatte mit flachen Kanten - mit diesem Zustand kann man für den Augenblick leben (und fahren). Hat lang gewährt, ist - fast - gut...

Licht und Schatten - Neuigkeiten aus der Eutiner Fahrradwelt


Ergebnisse! Resultate!

Das ist natürlich, wonach wir alle hungern, und nach 2 1/2 Jahren Initiative Fahrradfreundliches Eutin mit tausenden Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf allen denkbaren Sektoren wird es ja auch langsam Zeit, dass die Stadt Eutin ihr katastrophal fahrradUNfreundliches Antlitz positiv verschönert. Da wir zuletzt sehr viel Hintergrundarbeit geleistet haben, haben wir hier nur unregelmäßig berichten können - das soll geändert werden.

Beginnen wir mit dem Schatten, damit wir mit Licht enden.
- Den im ISEK geplanten Bahndammradweg Eutin-Neustadt, der auf ebenen 14 km eine perfekte autofreie Verbindung zwischen Eutin, Neustadt und den Ostseebädern sein sollte und dem wir uns daher mit einer AG auch gewidmet haben, wird es aller Voraussicht nach NICHT geben. Eine Machbarkeitsstudie hat die klare Ablehnung seitens der Naturschutzbehörde wegen der in 30 Jahren Nichtnutzung entstandenen Biotope aufgezeigt sowie enorme Kosten und Probleme, sollte man es dennoch versuchen; außerdem hat die Gemeinde Sierksdorf sich geoutet, dass sie eh nicht wollte. Nun wird nach Alternativrouten gesucht... Das werden wir beobachten.

- Es gibt bisher weder einen Schutzstreifen, noch besser markierte Kreuzungen, generell verbesserte Beschilderungen, neue Fahrradständer in der Innenstadt o.ä.

- Die Radverkehrsführung im Bereich von Baustellen ist nach wie vor katastrophal schlecht. Siehe den Blogpost dazu mit einem Beispiel aus der Plöner Straße, einer wichtigen Radverkehrsachse für Schüler und andere, die eh schon mit einem schmalen und extrem schlecht gepflegten Radweg gestraft sind.

Nun aber zum Licht! Zuerst die scheinbar lapidaren, aber extrem arbeitsintensiven Errungenschaften auf dem politischen Sektor, dann Detailverbesserungen im Telegrammstil, dann sogar mit hübschen Bildern:

- In zahlreichen Gesprächen mit Stadtvertretern der verschiedenen Fraktionen haben wir ein immer besseres Verständnis für die Vorteile der Radverkehrsförderung in Eutin erreicht, mit Radverkehrsbeauftragten anderer Städte sowie Ministeriumsmitarbeitern in Kiel haben wir Möglichkeiten für schlaue Maßnahmen und ihre Finanzierung ausgelotet.

- Die Stadtvertretung hat beschlossen, dass Eutin zur "fahrradfreundlichen Kommune" werden soll... Definition noch offen, aber - wir haben ja KonRad 1.1!!
- Denn: der Stadtentwicklungsausschuss hat (einstimmig) beschlossen, dass der vom Mobilitätsbeirat (ebenso einstimmig) beschlossene KonRad als Richtschnur für die künftige Radverkehrsentwicklung dienen soll - Details werden nun erarbeitet...

- Am Jungfernstieg ist inzwischen freie Fahrt für Radfahrer auf dem von Sperrbügeln befreiten und frisch planierten Weg.
- Die völlig unmögliche Radwegführung an der Oldenburger Landstraße und am dortigen Kreisverkehr stehen ebenso zur Überprüfung an wie die Querung der Westtangente in Höhe Nathenkuhl.
- Die überflüssigen Schilder an der Riemannstraße, deren Pfosten mitten auf dem Radweg standen und - zur Linderung der Folgen eines Zusammenpralls zwischen Radfahrer und Pfosten - mit lustigen Polstern versehen waren, sind endlich weg... ;)
- Anlässlich des Straßenbauprojektes "Hospitalstraße" konnten wir verhindern, dass erneut ein linksseitiger Zweirichtungsradweg eingerichtet wurde; diese Form der Wegeführung ist sowas von überholt... nun soll die Nutzung der Fahrbahn bis zur und von der SANA-Klinik erlaubt werden.
- Im gesamten Stadtgebiet haben wir die alten grün-weißen Hinweisschilder für Radrouten nach der großen Austauschaktion von 2013 jetzt in 2014 nochmals überprüft und gereinigt.

- Ein Gespräch mit dem Fachdienst Liegenschaften des Kreises OH und eine Fotodokumentation der Situation vor der Kreisbibliothek haben zu einem tollen Ergebnis geführt - die seltsamen, unfunktionellen Fahrradständer in Form von Tauchsiederschlangen sind entfernt, ein extra Platz wurde schön eben gepflastert und mit 8 edelstählernen Fahrradbügeln bestückt, die klasse aussehen und funktionieren. Und siehe da: Die Fassade wird seit der Freigabe nicht mehr durch angelehnte Fahrräder belastet!


Im übrigen Stadtgebiet ist in dieser Hinsicht allerdings immer noch nichts geschehen; zuletzt schien es sogar so, als ob erst NACH der Landesgartenschau (LGS) 2016 dann überzählige Fahrradständer vorm Schloss abgebaut und im Stadtgebiet verteilt werden sollten; im schlimmsten Fall solche, die das landschaftsgärtnerische Büro offenbar aus der Mottenkiste für unbrauchbares Zeug geholt hatte... Wir sollten alle darauf drängen, dass sich vorher etwas ändert!!


Zum Beispiel mit dem EUTINER BÜGEL! Dieses Eutiner Produkt wurde von den aufmerksamen Stadtvertretern im Zusammenhang mit der Ausstattung für die Landesgartenschau 2016 wiederholt ins Gespräch gebracht - wir Eutiner fänden es klasse...

 



Die Stadtwerke Eutin haben ihren Innovationsmut schon bewiesen und den Bügel gleich vierfach vor ihrem neuen Gebäude in der Holstenstraße angebracht - was für ein prächtiges Bild :0)
!



- Der frühere reine Fußweg Dr.Wittern-Gang zwischen Lübecker und Albert-Mahlstedt-Straße ist mit dem "Radfahrer frei"-Zeichen zu einer Ost-West-Achse für Radfahrer umgewidmet worden, so dass jetzt zur tagsüber gesperrten Fußgängerzone eine alternative Querverbindung besteht. Allerdings ist der Anschluss an beiden Enden noch mehr als mangelhaft - erst Fußweg, dann katastrophales Kopfsteinpflaster :o(
- Die unfassbaren Schilder "Fahrverkehr hat Vorfahrt", die auf Schulwegen (!!) das bisherige Motto der Mobilität in Eutin dargestellt hatten, sind abgebaut...



Tja, so wird sich alles weitere hoffentlich bald Stück für Stück entfalten, entsprechend der Beschlüsse von Stadtvertretung und Stadtentwicklungsausschuss, so dass wir dann wirklich einmal von unserem "Fahrradfreundlichen Eutin" sprechen können...



UND DIE CHANCEN STEIGEN ERHEBLICH, WENN DU DICH IN IRGEND EINER FORM BETEILIGST ;))))

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Argumente pro Radverkehrsförderung gefällig?

Hier mal eine kleine, gern zu ergänzende Liste von knackigen Argumentationshilfen, falls das Gespräch drauf kommt ;) 
Achtung: Langsam und vorsichtig angehen. Vor allem in Serie sind diese Argumente nur bei Menschen anzuwenden, die tendenziell der Logik und persönlicher Konsequenz zugeneigt  sind. Typische negative Zeichen sind "Ja, aber...!", "Das ist doch alles viel zu radikal!", "Das mag ja woanders gehen, aber HIER doch nicht!" - in diesen Fällen ist noch sehr viel Basisarbeit erforderlich, oder man entscheidet sich, offenere Gesprächspartner zu suchen... ;) Aber nun viel Spaß!
Für Kostendiskussionen

- Fahrradinfrastruktur ist extrem kosteneffektiv und günstig zu haben, noch dazu wird sie massiv gefördert. Warum? Ist doch völlig klar: Sie ist die beste Antwort auf eine Menge Fragen. Gute Fahrradinfrastruktur lockt die Menschen aufs Rad. Damit spart sie jede Menge Platz, Kosten, Lärm, Dreck, Gefahren. Denn eins ist sicher: Wer auf einem Rad sitzt, sitzt nicht gleichzeitig in einem Kraftfahrzeug.

großartige Aktion in Lettland


- Wer mit dem Rad fährt statt mit dem Auto, spart erstmal individuell Geld. Nach sehr detaillierten Berechnungen kostet eine tägliche Autofahrt z.B. zur Arbeit über eine Distanz von 5 km (hin und zurück) im Jahr 300-350 €, und zwar nur durch die zusätzlich gefahrenen km, ohne Fixkosten - das Auto steht weiter zu Hause bereit. Dieselben Strecken mit dem Rad zu fahren, kostet: so gut wie nix. 2,5 km sind eine eher kurze Radfahrdistanz, also rauf aufs Rad. Dann hat der ehemalige Auto-/ jetzt Radfahrer jährlich 300-350 € zusätzlich zur Verfügung, die für wesentlich schönere Zwecke als Bremsbeläge und Benzin ausgegeben werden können, etwa in der schönen Eutiner Innenstadt. Alternativ kann man natürlich 25 € monatlich in seine private Pflegeversicherung einzahlen, die man aber erst wesentlich später braucht, weil man viele Jahre länger fit bleibt... wiederum lebt man als Alltagsradler auch ein paar Jahre länger...;)

- Dänische Untersuchungen haben ergeben, dass jeder mit dem Fahrrad zurückgelegte km einen gesellschaftlichen GEWINN von 0,20 € bedeutet (Gesundheitsgewinn, erhöhte Leistung etc), während jeder mit dem PKW zurückgelegte km TROTZ GEFÜHLT EXTREM HOHER STEUERABGABEN für die Gesellschaft 0,12 € VERLUST (Gesundheitsverlust, Luftverschmutzung, Lärm, nicht gedeckte Infrastrukturkosten) bedeutet.
 
- In Eutin allein können - durch eine erste Erhöhung des Radverkehrsanteils um 10% - über eine MILLION Autokilometer jährlich eingespart werden. Beispielrechnung: 1.000 Einwohner (6% von allen) fahren neuerdings Rad statt PKW; jede(r) insgesamt 5 km täglich; mal 300 Tage... mal die "dänischen" 0,32 € Differenz zwischen Gewinn und Verlust sind.... na? Sagen wir: mehr als genug Geld, damit sich Radverkehrsförderung SELBST REFINANZIERT!

- Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind die erhöhte Fitness am Arbeitsplatz und geringere Fehlzeiten durch tägliches Radfahren gleichermaßen interessant. Der Arbeitsplatz bleibt sicher, der Ertrag steigt, da lohnen sich Investitionen des Arbeitgebers in den Komfort für radelnde Arbeitnehmer.

- Kurzstreckenfahrten bei Lieferservices (Päckchen, Pizzen, Arzneimittel, Bücher...) sowie Dienstleistungen im Innenstadtbereich (Pflege, Handwerk, Stadtreinigung und Grünflächenpflege...) sind mit dem (Lasten-/E-) Rad schnell und günstig zu absolvieren. So können enorme Kosten eingespart und die Mittel viel besser eingesetzt werden.

- Fahrradtouristen werden durch gute Infrastruktur angezogen. Sie MÜSSEN vor Ort konsumieren, da sie mit ihren Rädern nur begrenzt Gepäck mitnehmen können. Im Vergleich etwa zu Wohnmobilisten haben sie weder eine eigene Küche noch ein Bett dabei, daher gehen sie (viel;) essen und kaufen die Bäckereien leer, und sie übernachten in Hotels und Pensionen. Gleichzeitig erwarten sie keine aufwändigen Stellplätze mit Strom, Toilette etc. 


Für Gesundheitsdiskussionen

- Zum Radfahren muss man nicht topfit sein, sondern man WIRD es durch die tägliche Bewegung. Fährt man halt am Anfang etwas langsamer...

- "Faulheit ist ein Zeichen von Intelligenz - man muss nur mit den Folgen leben können..." Tatsächlich ist uns das gepflegte Ausruhen einprogrammiert, aus einer Zeit, wo Kalorien knapp und mühsam zu beschaffen waren. Heute haben sich die Vorzeichen umgekehrt, und wer zuviel ruht, erfährt fürchterliche Folgen.

 - Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt auf der Basis inzwischen unbestrittener Erkenntnisse für Erwachsene wöchentlich mindestens 2,5 h moderate Anstrengung in Abschnitten ab 10 min. als Abhilfe gegen die Geißeln und Hauptkiller der modernen Lebensweise (Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression, Demenz, Darm- und Brustkrebs). Dadurch sinkt das Risiko für  diese fürchterlichen Erkrankungen um rund 50 %!! 2,5 h pro Woche entsprechen 1,5 % der Lebenszeit - ist das ein "Return on Investment" (Nutzen für den Aufwand)?? Gäbe es eine Tablette, die das - noch dazu mit angenehmen Nebenwirkungen - könnte, JEDE/R würde sie nehmen.

- Welche Methode ist realistischer, schöner, einfacher und damit Erfolg versprechender für das sinnvolle Mindestmaß an Bewegung als die Fortbewegung auf den Alltagswegen aus eigener Kraft?

- Fast noch wichtiger: Die WHO erkennt dramatische Entwicklungen beim Aufwachsen unserer Kinder und hat dazu eine eigene Ad-hoc-Kommission eingerichtet. Nicht nur in Großstädten, sondern auch im ländlichen Umfeld beobachtet man eine zunehmende Häufung schwerer und schwerster Erkrankungen wie u.a. Asthma, Bluthochdruck, Fettleber und Diabetes Typ II im Kindesalter. Diese werden der zunehmenden Fehlernährung und dem zunehmend sitzenden Lebensstil sowie dezidiert der "Autoabhängigkeit" zugeschrieben. Weitere Folgen sind Nachteile bei der geistigen Entwicklung und eine völlige Fehlprägung von Verhaltensmustern mit lebenslangen Problemen bei neuronalen Anpassungsprozessen. Eine entscheidende Abhilfe ist ein bewegungsfreundliches lokales Umfeld, natürlich vor allem für die tägliche Mobilität!!

Für fortgeschrittene Gespräche

 - Wen stellen wir unseren Kindern als Rollenmodell vor, etwa Menschen, die laut sind und giftigen Mief produzieren, die ihren Dreck überall hinter sich werfen, andere mit ihren dicken Ellenbogen verdrängen (ohne es je zu bemerken), manchmal sogar andere schwer verletzen und selbst dann übermäßig viel Platz einnehmen, wenn sie, wie meistens, nur dumm rumstehen? Übertragen auf unsere Vorstellung von Mobilität: Welche Verkehrsträger sollten also als beispielhaft, erstrebenswert und förderungswürdig herausgestellt werden, welcher braucht eine klare und disziplinierende Führung...? Hier eine Illustration als kleine Hilfe:

gleich viele Menschen mit Bus / Fahrrädern / Autos



Sonntag, 12. Oktober 2014