Jannemobil - das jüngste Mitglied der Ini liegt hinten drin!

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Samstag, 18. Oktober 2014

Radverkehrsführung an Baustellen - so doch nicht...!

Tiefbauarbeiten sind das Thema der nächsten Jahre in Eutin. Wir sind dafür, dass Radverkehrsverbindungen selbstverständlich ebenso aufrecht erhalten werden wie die Verbindungen für den KFZ-Verkehr.
Die Plöner Straße ist eine wichtige Schulradwegverbindung und ein Einkaufsweg, der einer halbwegs angemessenen Verkehrsführung sowieso nicht entspricht - durch eine überbreite Fahrbahn und einen schmalen, extrem schlecht gepflegten Radweg mit BenutzungsPFLICHT. Dort, zwischen Beuthiner Straße und Quisdorfer Straße, sieht man derzeit sehr bitter, wie schlecht manche Baufirmen in Eutin für die Fortführung des Radverkehrs sorgen - obwohl sie vorher eine genaue Aufstellung der geplanten Absperrungen, Überbrückungen und Umschilderungen bei der Ordnungsbehörde abgeben müssen und entsprechende Auflagen bekommen. Die Umsetzung wird auch bei größeren und längeren Maßnahmen aufgrund des Personalaufwandes leider nicht routinemäßig kontrolliert.

Wir haben diesen Zustand per Fotodokumentation angezeigt und haben netterweise das Anschreiben an die zuständige Firma auch erhalten. Direkt nach unserer Intervention ist das verantwortliche Büro präzise angewiesen worden, die Löcher zu schließen, den Dreck zu entfernen, genug Platz für Fußgänger zu schaffen und die Radwegbeschilderung abzudecken. Passiert war nach 7 Tagen: genau, nichts - was wir wiederum dokumentiert und mitgeteilt haben.

Unsere Kritikpunkte:

                              Geflickte Stellen sind unterirdisch schlecht ausgeführt.


Die Wege zwischen den Abschnitten der Baustelle sind total verdreckt und rutschig.





Abgestellte Baufahrzeuge versperren Durchgang und Durchfahrt, obwohl sie dauerhaft nicht in Benutzung sind und woanders sehr gut abgestellt werden könnten (siehe den Bagger mit der breiten Schaufel).







Die verbleibenden Wege entlang der Absperrungen sind extrem eng. Sollte das technisch nicht anders machbar sein, gibt es ein probates Mittel für die Fortführung des Radverkehrs:
Die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht, ggf. unter angemessener Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf der Fahrbahn.
Wie man sieht, ist hier die RADWEGEBENUTZUNGSPFLICHT ABER NICHT AUFGEHOBEN!! Wer hier mit dem Rad weiter will, muss einen halben Kilometer Slalom gehen / fahren, durch rutschigen Sand und Baudreck, und DARF DIE FAHRBAHN UNTER ANDROHUNG EINES ORDNUNGSGELDES NICHT NUTZEN!! 
(Frage: wer sollte hier wohl ein Ordnungsgeld zahlen...?)


Sollte dies ein Ausblick auf die kommenden Jahre sein, müssen wir uns dafür rüsten, sehr energisch für eine andere Perspektive zu sorgen. Die Ordnungsbehörde muss in den Stand versetzt werden, ihrer Sicherungspflicht nachzukommen sowie ein angemessenes Vorankommen aller Verkehrsträger zu gewährleisten - dabei wollen wir gerne helfen.
Wir werden daher
1. im Mobilitätsbeirat vorschlagen, wie in anderen fahrradfreundlichen Kommunen einen standardisierten Mängelberichtsbogen ins Netz zu stellen, damit die Ordnungsbehörde trotz Personalmangels die Übersicht behalten kann
2. uns dafür einsetzen, dass wie in anderen fahrradfreundlichen Kommunen ein/e Fahrradbeauftragte/r routinemäßig solche Baustellen abnimmt
3. allen Interessierten und Verantwortlichen die Broschüre "Radverkehrsführung an Baustellen" zur Verfügung stellen - je mehr Menschen wissen, wie es eigentlich gehört, umso besser...

Interesse? Beim nächsten Initreffen (siehe "Termine!") haben wir genug Exemplare mit schicken Bildern und so zur Hand - echt spannend, wie einfach und elegant das geht!

     UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE - UPDATE

Inzwischen hat sich die Situation beeindruckend verschlimmbessert: Die Radwegebenutzungspflicht ist aufgehoben, die Radfahrer nutzen die Fahrbahn und werden dort (wegen der sichtbar unmöglichen Umstände auf dem Radweg?) offenbar von Autolenkern akzeptiert. Möglich wurde dies durch folgende revolutionäre Maßnahme:

 
Aaaaber:
Der grobe Dreck auf dem Fußweg ist derselbe wie gehabt. Und an der Stelle, wo von der Fahrbahn aus kommend nun wieder der Radweg angesteuert werden muss, sieht es inzwischen so aus (vergleiche mit dem obersten Bild 2 Wochen zuvor...):



wow! Übertragen auf Autoverhältnisse, wäre das ein etwa halbmetertiefes Loch mit Feldsteinen drumrum - wie lange das wohl so bleiben dürfte...? Wir warten gespannt!


UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!UPDATE!!

Der Sreifen ist frisch gemacht, und über dem Krater liegt eine Stahlplatte mit flachen Kanten - mit diesem Zustand kann man für den Augenblick leben (und fahren). Hat lang gewährt, ist - fast - gut...